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Linux Wegweiser für Netzwerker

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Linux Wegweiser für Netzwerker

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Die längst überfällige zweite Ausgabe von O'Reillys LINUX - Wegweiser für Netzwerker, verfasst von Olaf Kirch und Terry Dawson, ziert immer noch ein Umschlagbild mit Cowboy, das unterstellt, Netzwerk-Administratoren würden weiter an ihrer "Einsamer-Reiter"-Rolle festhalten. Während sich das Leben für System-Administratoren in den vergangenen Jahren mit der Einführung der ./Configure Utility und der "build-less-rpm"-Distributionen verbessert hat, gleichen Aufbau und Pflege von Netzwerken immer noch einer gewaltigen Wüste; die Komplexität von Netzwerken wächst weitaus schneller als die Verfügbarkeit von Tools und Dokumentationen zu ihrer Bändigung. Linux-Dokumentbibliotheken sind weiterhin angefüllt mit widersprüchlichen, veralteten und/oder überflüssigen How-To-Anleitungen für mehrfach installierte Ethernet-Karten, Bridging, Kabel-Modems, DHCP, Samba, ISDN, DSL und die Eigenheiten von Laptop-Ethernet-Karten.Traurigerweise zeigt die Wiederverwendung des Cowboy-Motivs ein tiefer gehendes Problem der zweiten Ausgabe. Während die Autoren Kirch und Dawson Kirchs Originaltext erweitert und aktualisiert haben, schenken sie den Paradigmenwechseln, die sich bei Linux-Netzwerken seit 1993 ereigneten, kaum Beachtung. Seltsamerweise halten die Autoren an umfangreichem Material über Core-Technologien fest, die in der Ära der kleinen ISP-Netzwerke nur noch eine verringerte Bedeutung besitzen. Während PPP und Chat für ISP-Verbindungen immer noch relevant sind, sind Protokolle wie UUCP, SLIP, dip und PLIP eher von historischem Interesse. Erörterungen zu Packet Routing sind nicht zu finden, ebenso wenig eine praktische Darstellung der Konfiguration des Routings mehrfach installierter Ethernet-Karten, die der Markt für kleine Linux-Netzwerke verlangt. Der absolute Hit ist jedoch, dass jegliche Information zur Konfigurierung von DHCP, DSL, Kabel-Modems oder Samba fehlt. Da die Autoren in ihrer Einleitung munter auf die wachsende Bedeutung dieser Bereiche hinweisen, kommt man zu dem Schluss, dass dieses Buch 1997 oder früher geschrieben wurde.Gleichwohl, Kirch und Dawson widmen infrastrukturellen Grundlagen wie TCP/IP, NIS und DNS auf den mit ernsthafter Bemühung geschriebenen nahezu 500 Seiten viel Raum. Erörterungen zu Firewalls und IP-Maskierung sind wirklich neu, und die Autoren fügen einen aktuellen Abschnitt über Firewall-Implementierungen in Kernels wie dem neuen 2.4 hinzu. Erprobte Utilities wie SMTP und Sendmail werden detailliert besprochen, obgleich die entsprechenden Implementierungen über Jahre keine ernsthaften Probleme aufgeworfen haben. Die fünf Kapitel über Neuigkeiten aus dem Netzwerk-Bereich sind im positiven Sinne übertrieben.
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